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Donnerstag, 1. September 2011

Ein Veteran des Massaweges

Schlucht, Weg, Kette: die Massaschlucht.
Die Massa speist sich aus dem Aletschgletscher, schiesst steil zu Tal und endet vor Brig im Rotten. Nun ja, seit es den Gebidum-Stausee gibt, stimmt das nicht mehr so ganz; manchmal ist die Restwassermenge kläglich. Aber in den Jahrtausenden, bevor der Mensch sie entmachtete, sägte die Massa einen Monumentalschlitz in den Berg. Heute ist die Massaschlucht ein Event. Canyoningleute seilen sich ab und begeben sich im Neoprenanzug in die skurril geschliffenen Wasserbecken. Seit 1996 gibt es aber auch den Massaweg. Er ist die entschärfte, unter Einsatz von Sprengstoff in den Fels gezwängte, atemberaubende Touristenvariante eines alten Suonenweges: Schon im 14. Jahrhundert kanalisierten die Menschen der Gegend das Wasser der Massa in Holzkäneln, die sie hoch über der Schlucht an die senkrechten Wände fixierten. Gestern machte ich den Massaweg. Knapp drei Stunden dauert die Wanderung von Blatten bei Naters Richtung Ried bei Mörel. Ich zweigte nach der Schlucht allerdings von der Standardroute ab, stieg via Wasen und Bitsch ab zum Rotten, folgte diesem, erreichte nach vier Gehstunden Naters und Brig. Und jetzt bin ich ein stolzer Veteran des Massaweges.
Holzkännel auf Steinpfeilern: So sah die alte Riederi-Suone aus.

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