Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Montag, 8. Juni 2015

Grandioses Glarnerland

Eine halbe Stunde nach dem Start: Glarus und darüber der Glärnisch.
Der Fronalpstock lugt über den Grashorizont. Bald gibt es Zmittag.
Auch das ist Glarus.
Herrlicher Wandersamstag im Glarnerland - wir stiegen von Glarus steil auf zum Ennetberg, genossen umso mehr den folgenden Flachabschnitt, gerieten hernach in einen vermoosten Zauberwald, erreichten via Meieli nach drei Stunden den Mullerenberg. Im Alpenrösli assen wir, Thaicurry, jawohl, die Beiz stellte sich als Gault-Millau-Lokal mit 13 Punkten heraus, was aber nicht störte, es gibt dort auch Wurstsalat, und die junge Wirtin war wirklich nett. Die Aussicht im Bergkessel unter dem Fronalpstock war perfekt, der Glärnisch und der Rautispitz hockten gegenüber wie etwas klotzige, verstockt schweigende Tischgäste. Nach dem Essen wurde alles noch schöner. Die Passage hinüber zum Habergschwänd bot ein kurzes Abenteuerstück mit Seilen unter einer hohen Felsfluh. Und plötzlich wechselte das Panorama, wir kamen aus dem Wald zu einer Graskrete und hatten nun unter uns den Walensee mit einer neuen Felskulissse vis-à-vis, Leistchamm und Churfirsten und Mattstock und Speer und vorgelagert auf seiner grünen Paradematte Amden. In der Nüenalp kauften wir Alpkäse, dann bogen wir kurz vor dem Habergschwänd ab hinab nach Filzbach. Dort ein Halt im Hotel-Restaurant Kerenzerberg, wir berieten, ob wir die Fortsetzung wagen dürften, denn plötzlich waren da Böen, die die Fahnen vor dem Hotel überfallartig peitschten. Richtung Zürich war der Himmel blau, vom Bündnerland aber dräute es schwarz heran, Invasion aus Mordor. Wir entschieden uns fürs Weitermachen, hielten einen unglaublich steilen historischen Kehrenweg hinunter zum Walensee, wo von Wind nichts zu merken war; schwer klebte die schwüle Luft, ums Strandbad Gäsi grillten die Badegäste und Camper, es stank nach Mückenspray. In kurzem Finish zogen wir nach Weesen und beendeten dort die Wanderung; Weesen Dorf übrigens, die Bahnstation ist nicht mehr in Betrieb, mussten wir merken. Der Regen kam dann erst, als ich gegen sieben Uhr abends die letzten Meter zu meinem Haus in Zollikerberg durcheilte, und er war harmlos. Das Gewitter fand nicht statt, wenigstens nicht bei uns. Und unsere Route kann ich allen empfehlen, deren Knie es mitmachen, meine surren heute noch leicht: 6 3/4 Stunden, 1135 Meter aufwärts, 1183 abwärts.
Die Geissen vom Mullerenberg. Unten das Tal der Linth. 
Angesichts des Walensees wird P. mal kurz ekstatisch.
Kommt jetzt das Gewitter? Weesen und der Linthkanal.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen