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Mittwoch, 9. März 2016

Der Biber in Bern

Ja, ja, schau nur so harmlos!
(Wikicommons/ Steve)
Der Biber passt mit seiner Haupteigenschaft, ein unermüdlicher Schaffer und Häusle- bzw. Dämmlebauer zu sein, bestens in unsere reformierte Leitkultur. In den letzten Jahren hat er sich enorm ausgebreitet, während sein Überleben zuvor gefährdet schien; heute gibt es im Land rund 2800 Biber. Mit den entsprechenden Folgen: Ufer-, Wald- und Wegschäden allenthalben. Denn so ein Nagerchen braucht enorm viel Raum, so dass der Nachwuchs auch auf Nebengewässer ausweicht; verdichtetes Wohnen gibt es bei den Bibern nicht. Und wo sie sich niederlassen, beginnen sie mit dem Fällen von Bäumen und dem Stauen des Wassers. Ab und zu hat ein Landbesitzer dann den Drang, dem Biber einen auf den Pelz zu brennen. Geht aber nicht, er ist geschützt samt seinen Anlagen.

Heute wird über den Biber im Ständerat debattiert, las ich gestern im "Tages-Anzeiger" (leider finde ich den Artikel online nicht). Traktandiert ist eine Standesinitiative aus dem Kanton Thurgau. Die Leute hinter dem Ansinnen wollen, dass der Bund alle Biber-Schäden vergütet, auch solche an der Infrastruktur, also an Wegen, Uferbefestigungen usw.; bis jetzt fliesst Geld vom Staat nur, wenn Kulturen ruiniert wurden, Zuckerrüben etwa oder der Mais. Die Initiative hat aber offenbar wenig Chancen. Womit die Gefahr steigt, dass betroffene Bauern und Grundeigentümer auf eigene Faust handeln und den einen oder anderen Damm ruinieren oder gar direkt den Verursacher attackieren. Nein, der Biber hat nicht nur Freunde.

1 Kommentar:

  1. Es wäre schon vernünftig, wenn man eine einheitliche Regel für die Vergütung von Biberschäden schaffen würde. Sonst droht genau das, was sie angesprochen haben: so mancher wird zur Selbsthilfe greifen.

    Von http://bergfuchs.blogspot.com

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