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Montag, 11. April 2016

Pirenne im Puurehuus

Der kann es!
Die Völkerwanderungen und der Untergang Roms bringen auch einen Kulturzerfall mit sich. Im achten Jahrhundert kann in Europa genau ein Berufsstand noch lesen und schreiben: die Geistlichen. Die Kleriker. Und deswegen heisst die Schreibkraft im Büro bis heute clerc auf Französisch und clerk auf Englisch.

Das Frankenreich Karls des Grossen grenzt im Osten an den Läufen der Saale und Elbe an die Stammesgebeite der Wenden, Sorben und Obotriten; im neunten und zehnten Jahrhundert kommt es dort zu einem kurzen Aufleben der Sklaverei. Besagte in Gefangenschaft geratene Stämme sind Slawen, von daher rührt mit grosser Wahrscheinlichkeit unser Wort Sklave.

Beide Dinge habe ich einem Buch entnommen, das ich derzeit im Hemetli im Appenzellerland mit viel Vergnügen lese:"Europa im Mittelalter" von Henri Pirenne, einem grossen belgischen Historiker. Das Buch bietet eine Gesamtschau dies Mittelalters. Pirennes Sohn gab es 1936 postum heraus. Pirenne war im Ersten Weltkrieg in Deutschland in einem Internierungslager festgesessen. Dort hielt er, ohne Zugriff auf eine Bibliothek, aus dem Gedächtnis heraus Vorlesungen für Kriegsgefangene. Die Manuskripte ergaben später das Buch.

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