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Donnerstag, 10. August 2017

Lebe wohl, Titisee

Star des Titisees: die Kuckucksuhr.
Titisee, das Gewässer samt dem zugehörigen Ort im südlichen Schwarzwald, hatte in meinen Ohren immer einen mythischen Klang. Oft stellte ich mir in den letzten Jahren vor, ich würde dort einmal Wanderferien machen. Aber wie würde sich das anfühlen? Nun, vergangene Woche begab ich mich auf eine Zürich-Rundfahrt mit Meier Tours und stellte dabei fest, dass dieser Operator weitere Ziele bedient. So kann man für 78 Franken von Zürich via den Schluchsee zum Titisee reisen, zurück geht es über Schaffhausen mit einem Zwischenhalt am Rheinfall. Das Ganze dauert mit einem zweistündigen Stopp am Titisee acht Stunden. Ich fand das Angebot toll und reiste gestern mit. Als wir am Tititsee ankamen, waren ich und meine Begleiterin, nun ja, schockiert. Die Souvenirshops reihten sich, auf den Trottoirs war Gedränge, viel Gescheites gab es nicht zu kaufen, Trachtenpuppen halt, Schwarzwälder Schinken, Kuckucksuhren noch und noch. Die Reiseleitung lotste uns zuallererst in einen Kuckucksuhren-Shop. Ein slawischer Typ erklärte uns in sieben Minuten alles über die alte Tradition des Kuckucksuhren-Baus. Danach hatten wir frei. Wir assen in einem der Restaurants, die voneinander schwer zu unterscheiden sind in ihrer Aufgepumptheit, Schwarzwäldertorte, gingen aufs Riesenrad (tolle Seesicht), strolchten durch die Läden, kehrten noch einmal ein und waren uns einig: Gut, den Titisee jetzt zu kennen, der übrigens rein topografisch herrlich liegt mit den Wäldern rundum. Gut, ihn zu kennen, weil damit klar ist, dass man an ihm, mindestens in dieser Jahreszeit, nicht zur Ruhe kommt. Die Car-Tour hat mir geholfen, einen Traum mit der Wirklichkeit abzugleichen und ihn zu liquidieren. Lebe wohl, Titisee, wir werden uns nicht wiedersehen.

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