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Sonntag, 24. Juli 2016

Vom Zufall gezogen. Oder geschoben

Auf dem Motorschiff Säntis: Lachen voraus.
Mein Fisch im "Bad am See".
Gestern keine Wanderung, heute auch nicht: Wochenend-Dienst bei der Zeitung. Am Freitag hatte ich frei, angesichts des blockierten Wochenendes wurde mir ganz wehmütig. Um 8 Uhr ging ich noch davon aus, dass ich eine Kolumne schreiben würde. Um 8 Uhr 5 entschied ich mich: Schiff, ich will Schiff. Um 8 Uhr 12 schoss ich aus dem Haus, schaffte grad schön die Forchbahn, war dann rechtzeitig in Rapperswil für die grosse Obersee-Rundfahrt - noch nie im Leben war ich auf dem Obersee gewesen. Ich genoss das sehr, es hatte wenige Leute, die Sonne schien bloss matt, die Orte zogen vorbei, die Bebauung nahm ab. Endlich Schmerikon. Dort stieg ich planlos aus, sichtete gleich als erstes das Restaurant Bad am See, fand, warum nicht? Das Resultat meiner Spontaneität war ein grossartiger Teller: zweierlei Felchen, einmal à la meunière, einmal gebraten, dazu trank ich einen Zweier Riesling-Silvaner. Als ich wieder aus dem Haus trat, regnete es immer noch nicht. Erneut ein Entschluss: kurzwandern. Ich ging um die Spitze des Sees bis zum Aabach, folgte diesem zur Einmündung in den Obersee, ein herrlich abgelegener Ort war dort mit einer Sandbank; ich setzte mich, zog die Schuhe aus, nahm ein Fussbad. Hernach hielt ich hinüber zum Linthkanal und diesen entlang zum alten Schloss Grynau. Dort kam ein Bus, ich stieg ein, liess mich zum Bahnof Siebnen-Wangen tragen und dachte dabei, dass dies die besten Unternehmungen sind: Die, bei denen man sich vom Zufall schieben lässt. Oder ziehen. Gleich darauf, als ich im Zug nach Hause sass, begann es heftig zu regnen.
Bei der Einmündung des Aabach-Kanals in den Obersee.

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