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Donnerstag, 1. Dezember 2016

Wicks Schocker

Maschwanden, Sau frisst Kind. So etwas sammelte Wick. (Wikicommons)
Alte Kirche Witikon. Man sieht
auch die eine Kanonenkugel.
Die alte Kirche Witikon auf ihrem Wiesenhügel mit Blick auf den Zürichsee ist die höchstgelegene Stadtzürcher Kirche. 629 Meter über Meer. Kürzlich ging ich wieder einmal hin, weil ich über sie eine Kolumne "Bauzone" im Tagi verfassen wollte; die erscheint heute. Dass in der Kirchenwand zwei Kanonenkugeln stecken aus der Zeit, als sich Napoleons General Masséna im Krieg gegen die Österreicher auf dem Hügel verschanzte - das habe ich hier vor längerem erzählt. Auf etwas mir Neues stiess ich, als ich nach der Exkursion zuhause ein wenig nachlas. In dieser Kirche amtete einst Johann Jakob Wick als Pfarrer. Er hatte ein Hobby, um dessentwillen ihn heute die Historiker lieben. Wick, 1522 bis 1588, sammelte illustrierte Flugblätter aus seiner Zeit, eine Art Vorläufer der Boulevardzeitung; sie berichteten den staunenden Leuten in Wort und Bild von Monstern, Missgeburten und Mördern. Von allem Gruseligen. Wicks Sammlung, die Wickiana, ist in 24 Bänden auf uns gekommen und gilt als grosse Quelle zur Epoche.

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